(noma) Anläßlich des MRL-Derby beim Heimspiel unserer Mannschaft gegen den Siegburger SV 04 am Sonntag, 13. März, hatte der Vorstand eine Unterstützungsaktion zu Gunsten der kriegsbetroffenen Menschen in der Ukraine durchgeführt. Wie unvermittelt schnell dann eine praktische Unterstützung notwendig sein kann, haben wir dann bereits am dritten Monatswochenende erfahren. Am Freitagabend des 18. März und in den frühen Samstagmorgenstunden am 19. März hat der Verein Kenntnis erhalten, dass ca. 25 (!) U17-Auswahljugendspieler aus Kiew zwischen 9 und 11 Uhr auf dem „Anton Klein Sportpark“, auf dem KuRa „Am See“ ein Training durchführen werden.In einer spontanen Aktion hat der Vorstand, unter Leitung unseres Präsidenten Clemens Wirtz, beschlossen diesen Kindern und Jugendlichen einen möglichst angenehmen Tag auf der Vereinsanlage zu bereiten. Da an diesem März-Samstag um 11 Uhr das B-Junioren BL West – Meisterschaftsspiel der U17 Mannschaft gegen Fortuna Düsseldorf stattfinden würde, war hiermit bereits ein entsprechender Rahmen gegeben, um den jungen Sportlern ein wenig Ablenkung von den schlimmen Ereignissen in ihrer Heimat zu bieten. Nach vorheriger Absprache unseres Präsidenten mit dem deutschen Interimstrainer der jungen Fußballgäste aus der Hauptstadt der Ukraine, Stefan Röns, wurden die Jugendlichen vor Beginn der Partie und in Anwesenheit der beiden Teams, dem aus der Landeshauptstadt und unserem Hennefer, im Stadion herzlichst begrüßt. Sichtlich bewegt schilderte Clemens Wirtz den Zuschauern die Begleitumstände, welche dazu geführt haben, dass die Jugendlichen ukrainischen Gäste an diesem Tag beim FC Hennef 05 anwesend sind.Ein Auszug seiner Ansprache:Ich bin selber Vater von drei Kindern und daher zutiefst betroffen von den mir geschilderten Umständen. Am Dienstag, 8. März, hat der ukrainische Trainer seine Spieler kontaktiert und gebeten, etwas mehr an Sachen für das Training einzupacken als ansonsten notwendig. Dann wurde die Trainingseinheit wie stets und üblich durchgeführt. Nach Trainingsende hat er seine jungen Spieler zu sich gerufen und ihnen mit kurzen Worten erklärt: „Entweder ihr steigt jetzt gleich von hier direkt in einen Bus der dort vorne wartet und fahrt mit diesem nach Westeuropa, nach Deutschland, oder ihr müsst, wie ich selber als Soldat in den Krieg ziehen“. Die Jugendlichen sind dann, ohne Verabschiedungsmöglichkeiten von ihren Familienangehörigen, Verwandten und Freunden, in den Bus gestiegen. Nach über 24 Fahrtstunden -mit Bus und Bahn- kamen sie am Mittwochabend, 16. März, in Siegburg an. Hier wurden sie von Privatpersonen aufgenommen.Wenn ich dann ganz unvermittelt sehe, mit wie viel Freude diese Kinder, mit 15 bis 17 Jahren sind das Kinder, hier in Hennef in der Fremde und ohne zu wissen, ob sie ihre Heimat, ihre Eltern und Geschwister, ihre Freunde einmal wiedersehen werden, dann übersteigt das meine Vorstellungskraft und Gemütsverfassung!
In Abstimmung mit seinen Vorstandskollegen erklärte unser Präsident: „ Ab sofort sind alle jugendlichen Fußballer aus der Ukraine stets Gäste bei den Veranstaltungen des FC Hennef 05. Einschließlich kostenfreier Speisen und Getränke für den gesamten Zeitraum ihres Aufenthaltes in unserer Stadt“.Ab Montag, 22. März, sind die Jugendlichen dann glücklicherweise wieder vereint und werden in der Sportschule Hennef untergebracht sein.Der FC Hennef 05 wünscht alles erdenklich Gute und steht selbstverständlich für jegliche Hilfe und Unterstützung bereit! Am Samstag, 26. März, ist ein Freundschaftsspiel unserer U17 Bundesliga Juniorenmannschaft gegen die Ukrainischen Gäste auf dem Sportgelände der Sportschule Hennef geplant.