“Wir sind voller Tatendrang”

Auf der Mitgliederversammlung am 25. Februar haben sich keine Kandidaten für die Nachfolge der scheidenden Vereinsspitze “Noppeney-Klein” zur Wahl gestellt. Damit entschieden sich die anwesenden Mitglieder implizit für das vom Vorstand präferierte Modell mit einem Beratergremium, das im Hintergrund übergangsweise den geschäftsführenden Vorstand unterstützen soll. Dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen so fortan (auf dem Bild von links nach rechts): Hajo Noppeney (ehem. Vorsitzender), Anton Klein (ehem. Präsident), Clemens Wirtz (Wirtschaftsrat/Unternehmer aus Hennef), Klaus Pipke (Bürgermeister) und Ralf Offergeld (Steuerberater/CDU). Als Sprecher des Gremiums fungiert Clemens Wirtz, der uns Rede und Antwort stand:

Herr Wirtz, was ist die Zielsetzung des neu gegründeten Gremiums?
Wir wollen mit unserer Arbeit den verbliebenen geschäftsführenden Vorstand, bestehend aus Ingo Mügge und Dieter Scheer unterstützen, insbesondere in der allgemeinen perspektivischen Planung und im Sponsoring. Beide werden dabei selbstverständlich in alle Vorgänge einbezogen. Darüber hinaus gilt es eine Vorstandsmannschaft zu finden, die bei der nächsten Wahl antritt. Wir sind voller Tatendrang: Am 3.3. hat das Gremium seine erste, konstituierende Sitzung im Büro von Herrn Bürgermeister Pipke abgehalten, und damit die Arbeit aufgenommen.
Wie stellt sich die Situation beim FC Hennef 05 für Sie dar?
Es ist allen Mitgliedern auf der Mitgliederversammlung klar geworden: Der FC Hennef 05 muss eine finanzielle Konsolidierungsphase und einen personellen und strukturellen Umbruch einleiten, um sich für die Zukunft als leistungsstarker Sportverein aufstellen zu können. Der FC Hennef 05 ist nach dem HTV der zweitgrößte Sportverein in Hennef und in der Region Bonn-Rhein/Sieg mit einer Bevölkerungszahl von ungefähr 600.000 Einwohnern der erfolgreichste Fußballverein, wenn man den Jugend- und Erwachsenenbereich zusammen betrachtet. Das ist eine Herausforderung für die Zukunft, denn diese Stellung soll bestätigt, besser sogar: ausgebaut werden. Neben dem Fußballleistungssport sind wir uns aber auch der wichtigen gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung des Vereins bewusst. Das heißt, dass auch der Breitensport weiterhin berücksichtigt wird. Der FC Hennef 05 soll jedem Interessierten eine sportliche Heimat bieten können. Das gilt selbstverständlich auch in Bezug auf unsere Mannschaften in der Handballabteilung.
Welche Aufgaben gilt es dafür nun anzugehen?
Wir müssen wieder bei den Vereinsmitgliedern Vertrauen in die handelnden Personen schaffen und eine positive Grundstimmung im Verein erzeugen. Nur so können die anstehenden Aufgaben gemeinsam bewältigt werden. Besondere Priorität hat dabei für mich die Wahrnehmung als seriöser und verlässlicher Partner bei allen Freunden, Gönnern und Sponsoren des FC Hennef 05, auch bei denjenigen die es zukünftig werden möchten. Dazu muss der Verein seine Außendarstellung verbessern und die Philosophie des “sportlich ambitionierten Vereins mit Wohlfühlgefühl” vorleben – nur so kann den Sponsoren eine regional attraktive Werbeplattform geboten und sie mittel- und langfristig an den Verein gebunden werden. Ich wünsche mir, dass die Unternehmen gerne beim FC Hennef 05 aktiv werden und werben, weil man der Überzeugung ist: “Dieser Verein passt mit seiner Qualität zu unserem Unternehmensimage, eine Partnerschaft ist für uns vorteilhaft”.

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Clemens Wirtz ist 54 Jahre alt, verheiratet und hat drei Töchter. Der Diplom-Kaufmann (Fachereich Marketing) lebt seit 1963 in Hennef und arbeitet als selbstständiger Unternehmer in der Immobilienbranche. Im neugeschaffenen Gremium will er sich schwerpunktmäßig um den Bereich Marketing/Sponsoring kümmern.

Was hat Sie persönlich bewogen sich in dem Gremium zu engagieren?
Da gibt es mehrere Gründe. Zum einen: Ich bin 1963 hier in Hennef geboren, ich mag die Stadt und die Menschen, und: ein Großteil meiner geschäftlichen Umsätze tätige ich mit meinem Immobilienunternehmen in der Stadt. Dafür bin ich dankbar. Und weil dies so ist, gebe ich gerne “etwas zurück”, wenn man mich fragt oder bittet. Ich finde das gehört sich so. Zum anderen: Ich bin selber Sportler, auch leistungsmäßig orientiert, zwar nicht mit dem “runden Leder” sondern mit dem “gelben Tennisball” in einem großen Kölner Tennisverein, daher liegt mir ein Sportverein dieser Größenordnung in meiner Heimatstadt am Herzen. So ein Verein muss in einer Stadt wie Hennef einfach funktionieren. Ich sage oft: Wir sind Hennef, nicht mehr, aber erst recht: auch nicht weniger!

Hier muss sich keiner verstecken oder kleinmachen, das ist eine klasse Stadt!

Und dann ist da noch die Nachwuchsabteilung, die mir sehr, sehr wichtig ist. Die Jugend ist unsere Zukunft, was kommt denn sonst nach uns?! Wenn ich die Jugend beim FC Hennef 05 sehe, freue ich mich. Ich weiß nicht ob Allen bekannt ist was in der Jugendabteilung für eine Qualität steckt. Faszinierend was die Trainer, Betreuer und Ehrenamtler hier leisten! Nehmen wir mal unsere U17 heraus: Man muss sich nur einmal die Tabelle der B-Jugend Bundesliga ansehen welche Vereine da mitspielen: Dortmund, Schalke, Leverkusen, Köln, Düsseldorf, Bochum, Bielefeld – und: der FC Hennef 05! Und wer hat den höchsten Zuschauerschnitt: WIR. Das sind alles so tolle Jungs, die trainieren vier Mal die Woche, kommen zum Teil mit dem Bus aus Bonn oder sonst wo her, sind dann um zehn Uhr müde wieder zu Hause, fahren sonntags morgens um 8 Uhr zu den Auswärtsspielen, da haben andere Jugendliche gerade mal zwei Stunden geschlafen. Die Jungs lernen Disziplin, Ordnung, Durchsetzungskraft, Respekt, sind körperlich topfit – einfach toll. (lacht) Eigentlich müssten bei den Heimspielen mindestens 500 Mütter mit Ihren Töchtern sitzen. Das sind doch die perfekten Schwiegersöhne!
Wie geht es jetzt weiter?
Wir haben jetzt knapp ein Jahr Zeit bis zur nächsten Mitgliederversammlung die Weichen strukturell und personell zu stellen, damit dann im nächsten Jahr eine neue Vorstandsmannschaft die Geschicke des Vereins übernehmen kann. Das hört sich nach viel Zeit an, aber ein Jahr ist schnell vorbei. Heißt im Klartext: Es gilt zu arbeiten, und zwar mit der entsprechenden Taktzahl. Da sind wir uns im Gremium einig: Es gibt einiges zu tun, aber das ziehen wir jetzt durch – für den FC Hennef 05 lohnt sich der Einsatz.

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