„Maximal motiviert“: FC Hennef präsentiert neues Mittelrheinliga-Team

Die erste Mannschaft des FC Hennef 05 hat sich bei der Mannschaftspräsentation am Samstag gemeinsam auf eine spannende neue Saison 2018/19 in der Mittelrheinliga eingeschworen.

Nach dem tollen zweiten Platz in der letzten Saison („Wir sind damit überragend zufrieden“, erklärte Präsident Clemens Wirtz) muss jetzt der Verlust der Leistungsträger Sakae Iohara (zum FC Wegberg-Beeck) und Suheyel Najar (TV Herkenrath) verkraftet werden. Zudem muss das Team von Trainer Sascha Glatzel ein Jahr lang auf die beiden Youngster Robin Stoffels und Lukas Betz verzichten, die ein Auslandsjahr an einem College in den USA verbringen. Auch die weiteren Abgänge Rene Schöller (TuS Mondorf), Burak Koc (Ziel unbekannt), Lukas Brozeit (SV Leuscheid) und Brandon Chin (Australien) müssen aufgefangen werden.

Auf der Gegenseite, also bei den Neuzugängen (Foto), stehen neben dem routinierten Takahiro Higa (SSV Merten) vor allem junge, hoffnungsvolle Talente – wie Yoshiaki Kikuchi (kommt aus Japan), Leonard Barth (SV Brühl) sowie Maurice Bastian, Niklas Sebastian Kirhoff, Louis Nicolas Trznadel und Jan-Lucca Westerkamp (alle eigene Jugend).

Das liegt auch mit einem Sparkonzept, auf dass sich Vorstand und Sportliche Leitung einigten. „Seit unserer letzten Jahreshauptversammlung ist die finanzielle Ausstattung bekannt“, erklärte Vorsitzender Martin Gerards. „Wir mussten reagieren, was den Etat betrifft. Die sportliche Leitung hat unsere Vorgaben hervorragend umgesetzt.“

Deshalb sagt er auch: „Wir müssen unser Anspruchsdenken korrigieren.“ Heißt: Es muss nicht direkt wieder der zweite Platz oder sogar der Regionalliga-Aufstieg her. Aber Gerards betont auch: „ Wir haben eine schlagkräftige Truppe zusammen, die sich während der Saison entwickeln wird. Wir haben viel Geduld und Vertrauen in die Fähigkeit unserer Leute.“

Damit sind auch und gerade Coach Sascha Glatzel und der Sportliche Leiter Dirk Hager gemeint, die den FC einst mit Abstiegssorgen übernahmen und fast in die Regionalliga führten. Auch Hager trägt die Budgetkürzung mit. „Wir müssen realistisch sein“, sagte er. „Die erste Mannschaft darf nicht das Gesamtkonstrukt in Gefahr bringen. Wir müssen uns jetzt nach der Decke strecken. Wir haben brutale Qualität verloren, konnten aber einen Großteil der Stammkräfte halten. Das war nicht selbstverständlich.“

Mit den vielen jungen Neuzugängen kann aus der „Not“ auch noch eine Tugend werden. „Wir investieren viel in gute Jugendarbeit, darum muss es ein Ziel sein, U19-Spieler in die erste Senioren zu integrieren. Darum beneiden uns alle Mittelrheinliga-Vereine. Neun unserer Spieler kommen aktuell aus der eigenen Jugend. Wir wollen eine noch engere Verzahnung mit der U19. Da sind sehr verheißungsvolle Talente.“

Auch Coach Glatzel betont: „Ich traue den Neuzugängen vor, die Lücke zu schließen. Wenn nicht individuell, dann aber als Mannschaft.“ Vor allem Yoshiaki Kikuchi, der schon im ersten Testspiel am Samstag gegen Rheinland-Pfalz-Oberligist FC Karbach (3:1) im Mittelfeld wirbelte, macht Hoffnung. „Er ist klein und flink, genau wie Sakae Iohara. Er ist etwas stabiler, aber hat einen noch besseren Abschluss…“ Und das lässt bei 16 Saisontoren von Iohara im letzten Jahr aufhorchen.

Glatzels Saisonprognose: „Ich bin kein Freund von Zielen, die erst in einem Jahr kontrolliert werden. Wir gehen immer raus und wollen jedes Spiel gewinnen. Wir sind maximal motiviert und konkurrenzfähig.“

(Text: Bernd Peters, Foto: Quentin Bröhl)